Welche Tinten werden im Large Format Druck (LFP) verwendet?
- Tinten auf Wasserbasis (waterbased)
- Tinten auf Lösemittelbasis (solvent oder ecosolvent)
- UV-Tinten (UV-curable)
- Latex-Tinten





Ihre Unterschiede und Einsatzzwecke sowie die Vor- und Nachteile werden im Folgenden erläutert.


WASSERBASIERTE TINTEN FÜR DRUCKMEDIEN
Sehr hohe Qualitäten (in Bezug auf Farbraum und Auflösung) erzielt man mit wasserbasierten Tintensystemen – optimal für Kunstreproduktionen, Proofing und generell für Anwendungen in Innenräumen und für eher geringen Betrachtungsabstand. Wasserbasierte Tinten halten aber nur auf speziell beschichteten Oberflächen richtig gut und sind nur begrenzt für den Außeneinsatz geeignet. Dafür sind die Drucker unkompliziert im Handling und nicht nur in Maschinenhallen, sondern oft auch in Büroräumen zu finden.
Druckbreiten: 61 cm bis 152,4 cm
Einsatzschwerpunkt: Fine Art, Poster, Indoor-Banner
Vorteile von wasserbasierten Tinten (waterbased)
+ großer Farbraum
+ einfache Verarbeitung, gesundheitlich unbedenklich
+ günstig
Nachteile von wasserbasierten Tinten (waterbased)
– geringe UV-Haltbarkeit
– geringe Wasserfestigkeit (Außeneinsatz nur eingeschränkt)
– nur Druckmedien mit spezieller Beschichtung
Ein ideales Druckmedium für wasserbasierte Tinten (waterbased) ist beispielsweise das Blockout 175 PET WBL SM W

SOLVENT TINTEN FÜR DRUCKMEDIEN
Wenn die Drucke besonders haltbar sein sollen und im Außenbereich eingesetzt werden, kommt der Druck mit Solvent bzw. Real-Solvent, d.h. lösemittelbasierten Tinten zum Einsatz. Diese Tinten lösen den Untergrund an und verbinden sich mit dem Druckmedium, so dass Solvent- Drucke sehr haltbar werden.
Der Trockenvorgang wird mit einer Heizung (Vor-, Haupt- und Nachheizung) durchgeführt. Allerdings sind Solvent-Tinten nicht unbedenklich für die Gesundheit und können nicht in Räumen ohne spezielle Entlüftungseinrichtung verarbeitet werden.
Druckbreiten: 137,2 cm bis 500 cm
Einsatzschwerpunkt: Plane für den Außeneinsatz, Fahrzeugverklebung, Schilder
Vorteile von Solvent Tinten (solvent)
+ extrem haltbar (UV-resistent, wasserfest, kratzfest)
+ für den Außeneinsatz geeignet
+ hohe Druckgeschwindigkeit
+ geringe Trockenzeit
Nachteile von Solvent Tinten (solvent)
– relativ teure Drucker
– Verarbeitung erfordert Schutzmaßnahmen
– nur mit Absaugeinrichtung zu verarbeiten
– Tinten sind gesundheitsgefährdend
Ein ideales Druckmedium für Solvent Tinten (solvent) ist beispielsweise das Blockout 450 LUVESS SM W

ECOSOLVENT TINTEN FÜR DRUCKMEDIEN
EcoSolvent bzw. Mildsolvent-Drucker lösen das Emissionsproblem teilweise: Die Tinten sind hier bei ähnlichen Trocknungseigenschaften und Haltbarkeiten wesentlich weniger belastend für Umwelt und Gesundheit.
Druckbreiten: 75 cm bis 260 cm
Einsatzschwerpunkt: Plane für den Außeneinsatz, Fahrzeugverklebung, Tapeten, Flaggen, Schilder, Sticker
Vorteile von Eco Solvent Tinten (eco-solvent)
+ sehr gut bis extrem haltbar (UV-resistent, wasserfest, kratzfest)
+ für den Innen- und Außeneinsatz geeignet
+ hohe Druckgeschwindigkeit
Nachteile von Eco Solvent Tinten (eco-solvent)
– Tinten sind gesundheitsgefährdend (wenn auch weniger als solvent Tinten)
Ein ideales Druckmedium für Eco Solvent Tinten (eco-solvent) ist beispielsweise das selbstklebende Digitalvlies 180 LUVESS SM W FR.

UV-HÄRTENDE TINTEN (UV-CURABLE) FÜR DRUCKMEDIEN
UV-Drucker bieten sich überall dort an, wo eine Vielzahl von Untergründen (auch unbeschichtet) bedruckt werden soll.
Die Tinten werden hier mit speziellem UV-Licht ausgehärtet und fixiert. Sowohl flexible Rollenmaterialien und Einzelblätter, aber auch starre Druckmedien und sogar Glas können bedruckt werden. Die gesundheitsschädlichen UV-Tinten machen entsprechende Schutzmaßnahmen bei der Verarbeitung notwendig.
Druckbreiten: 137,2 cm bis 500 cm
Einsatzschwerpunkt: Plattendruck (starre Materialien), Textil (Rollendruck)
Vorteile von UV Tinte (uv-curable)
+ extrem haltbar (UV-resistent, wasserfest, kratzfest)
+ für den Außeneinsatz geeignet
+ auch auf starren und unbeschichteten Druckmedien
+ keine Trocknungszeit
Nachteile von UV Tinte (uv-curable)
– Verarbeitung erfordert Schutzmaßnahmen (Handschuhe etc.), sonst gesundheitsgefährdend
– Eigengeruch der Tinten
Ein ideales Druckmedium für UV Tinten (uv-curable) ist beispielsweise das Blockout 450 LUVESS SM W

LATEX-TINTEN FÜR DRUCKMEDIEN
Durch Hewlett-Packard (HP) und weitere Drucker-Hersteller wurden vor einiger Zeit die sogenannten Latex-Tinten am Markt etabliert.
Wie funktionieren Latex-Tinten? Diese Tinten sind in der Hauptsache wasserbasiert, enthalten aber neben den farbgebenden Bestandteilen, Wasser und einigen Co-Lösemitteln und Additiven vor allem noch eines: ein Bindemittel („Latex“), welches durch thermische Vernetzung (Heizung im Drucker!) aushärtet und damit die gedruckte Tinte in einem geringen Umfang auf dem Bedruckstoff verankert.
Dieser Effekt ist allerdings in der Praxis nicht stark genug, um auf unbeschichtete Medien drucken zu können – Ausnahme: PVC und relativ saugfähige, poröse Bedruckstoffe, wobei allerdings gerade auf unbeschichteten, porösen Bedruckstoffen die Latex-Tinte sehr schnell und stark „aufgesogen“ wird und das Druckergebnis hierdurch eher flau und wenig brillant erscheint.
Druckbreiten: 51,4 bis 264 cm
Einsatzschwerpunkt: Innen- und Außenanwendungen
Vorteile von Latex Tinte:
+ einfache Verarbeitung
+ gesundheitlich unbedenklich
+ für den Außeneinsatz geeignet
+ sehr gut bis extrem haltbar
+ keine Trocknungszeit
Nachteile von Latex Tinte:
– eingeschränkte Materialwahl (weil die Tinte unter Hitze fixiert werden muss)
– nur wenige Druckerhersteller
Ein ideales Digitaldruckmedium für Latex Tinten ist beispielsweise das Blockout 180 PP LUVESS SM W
