Brandschutz-Klassen – europäische Norm EN 13501-1:2019

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Brandschutz-Zertifikate für Druckmedien sind ein wichtiger Aspekt im Großformatdruck:  Zu einen um die Sicherheit von Personen und Gebäuden zu gewährleisten, zum anderen um den Vorschriften zu entsprechen. 

Insbesondere in öffentlichen Gebäuden und auf Messen ist der Einsatz von schwer entflammbaren Druckmedien meist vorgeschrieben. Neben dem bekannten B1-Zertifikat ist die europäische Norm EN 13501-1:2019 von Bedeutung.

Wir erläutern Unterschiede und Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen nationalen und internationalen Brandschutz-Klassen.

Das B1-Zertifikat ist ein Zertifikat für schwer entflammbare Materialien und wurde in Deutschland oft als Maßstab für die Brandsicherheit von Materialien verwendet. Ein Material, das mit einem B1-Zertifikat ausgezeichnet ist, entspricht einer schwer entflammbaren Klasse. Zertifizierte Baustoffe der Klasse B1 dürfen nach der Beseitigung der Wärmequelle, die sie entzündet hat, nicht selbstständig weiter brennen. Dies wird in anerkannten Prüflaboren getestet und bescheinigt.

Seit 2002 gibt es außerdem die europäischen Normen EN 13501-1 und EN 13501-2, die die Anforderungen an die Brandsicherheit von Materialien in Europa regeln.

Die neuen europäischen Brandschutzzertifikate für Druckmedien wurden entwickelt, um die Brandsicherheit von Materialien in Europa zu vereinheitlichen und zu standardisieren. Die Norm EN 13501-1 regelt die Anforderungen an die Brandsicherheit von Materialien und definiert verschiedene Klassen von Brandschutzanforderungen, von nicht brennbar (Klasse A1) bis leicht entflammbar (Klasse F). Die Klasse B-s1,d0 wird in der Regel als Maßstab für die Brandsicherheit von Materialien in öffentlichen Gebäuden in Europa angesehen.

Die Bedingungen für die Vergabe von Brandschutz-Zertifikaten variieren je nach Land und Anwendungsbereich. In Deutschland mussten Materialien, die in öffentlichen Gebäuden oder auf Messen eingesetzt werden, in der Regel ein B1-Zertifikat nach DIN 4102 vorweisen. Die europäische Norm EN 13501-1 gewinnt jedoch an Bedeutung.

Die beiden Normen lassen sich nicht 1:1 miteinander vergleichen, da das europäische System erstmals auch Brandnebenerscheinungen, wie Rauchentwicklung und brennendes Abtropfen, oder Abfallen definiert. Die Details gehen aus unserer Tabelle – siehe unten – hervor.

Die Unterschiede zwischen den Zertifikaten bestehen hauptsächlich in den Anforderungen an die Brandsicherheit und den Testmethoden. Ein Material, das beispielsweise ein B1-Zertifikat in Deutschland erhalten hat, erfüllt möglicherweise nicht die Anforderungen an die Brandsicherheit in anderen Ländern. Daher ist es wichtig, die jeweiligen nationalen Vorschriften und Standards zu berücksichtigen.

DIN 4102-B1 und DIN EN 13501-1 im Vergleich

Legende zur Tabelle:

A: kein Beitrag zum Brand (A1, A2)
B: sehr begrenzter Beitrag zum Brand
C: begrenzter Beitrag zum Brand
D: hinnehmbarer Beitrag zum Brand
E: hinnehmbares Brandverhalten
F: keine Leistung festgestellt

Brand­neben­erscheinungen
wie Rauchentwicklung (s = smoke)
oder brennendes Abtropfen/Abfallen (d = droplets):
s1: geringe Rauchentwicklung
s2: mittlere Rauchentwicklung
s3: hohe Rauchentwicklung bzw. Rauchentwicklung nicht geprüft
d0: kein brennendes Abtropfen/Abfallen innerhalb von 600 Sekunden
d1: kein brennendes Abtropfen/Abfallen mit einer Nachbrennzeit länger als 10 Sekunden innerhalb von 600 Sekunden
d2: keine Leistung festgestellt

Im Vergleich zur B1-Norm ist die Klasse B-s1,d0 in der Regel strenger und stellt höhere Anforderungen an die Brandsicherheit von Materialien. Ein Material, das mit einem B1-Zertifikat ausgezeichnet ist, erfüllt zwar auch bestimmte Brandschutzanforderungen, aber diese Anforderungen sind in der Regel nicht so hoch wie bei der Klasse B-s1,d0. Dennoch gilt das B1-Zertifikat in Ländern wie Deutschland noch als Maßstab für die Brandsicherheit von Materialien in öffentlichen Gebäuden.

Insgesamt bieten die neuen europäischen Brandschutzzertifikate für Druckmedien eine standardisierte Methode zur Bewertung der Brandsicherheit von Materialien. Die Klasse B-s1,d0 wird als Maßstab für die Brandsicherheit von Materialien in öffentlichen Gebäuden in Europa angesehen und bietet eine höhere Brandsicherheit als die B1-Norm. 

com2C Druckmedien mit europäischem Flammschutz-Zertifikat

Zu folgenden Digitaldruckmedien von com2C gibt es bereits ein Brandschutz-Zertifikat nach europäischer Norm EN 13501-1:2019:

GreenFilm 100 PP LUVESS M W air rem adh FR

 

GreenFilm 100 PP LUVESS M W ultra tack air adh FR

 

PopUp 500 UV ST W FR

 

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