Das Aufbringen eines Schutzlaminats auf einen Großformat- bzw. Digitaldruck bedeutet einen zusätzlichen Arbeitsschritt, bringt aber auch einige Vorteile für die Haltbarkeit des Druckerzeugnisses. Besonders empfehlenswert sind Schutzlaminate für Anwendungen, die mechanischen Belastungen ausgesetzt sind (wie etwa Fußbodengrafiken) oder sehr lange im Einsatz sind (wie etwa PopUp-Systeme).
Benefits durch den Einsatz eines Laminats sind zum Beispiel:
• Schutz vor Feuchtigkeit
• Schutz vor UV-Strahlung
• Schutz vor Beschädigung und Kratzern
• Druck wird dicker und stabiler
• Druck erhält die gewünschte Oberfläche: matt, hochglänzend, Anti-Fingerprint
• Zusatzfunktion wie Rutschhemmende Ausrüstung, Beschreibbarkeit mit Marker oder Kreide oder Graffiti-Schutz
Welche Arten von Schutzlaminat gibt es?
Flüssiglaminierung
Ein Schutzlack wird mit Roller, Auftrags- oder Transportwalze, seltener von Hand mit Pinsel, aufgetragen und schützt den Inkjet-Druck vor Feuchtigkeit, Flecken und UV-Strahlung. Der eingesetzte Lack muss zur Druckertinte passen.
Laminierung
Als Heißlaminierung bezeichnet man das Einschweißen eines Drucks mit selbstklebender Folie unter Einwirkung von Hitze (ca. 105° bis 120° C). Es entsteht eine dauerhafte, thermische Verbindung; der hitzeaktivierte Kleber verbindet sich unlösbar mit dem Bedruckstoff.
Kaltlaminierung, Kaschierung
Unter Druck wird eine selbstklebende Folie kalt mit dem Druck verklebt. Dies dient dem Oberflächenschutz. Mittels Kaschierung kann ein Druck auch auf eine Platte oder ein dickeres Substrat aufgezogen werden. Die Medien können in einem Flachbett- oder Rollenlaminator verarbeitet werden.
Welche Schutzfolie für welches Druckmedium?
Es ist stets darauf zu achten, dass Druckmedium und Schutzfolie zusammenpassen. Bedruckte, monomere Folien sollten mit einem monomeren Laminat geschützt werden. Ebenso werden polymere Bedruckmaterialien mit polymeren Folien geschützt. Für eine gegossene Folie sollte ein gegossenes Schutzlaminat eingesetzt werden.
Unterschiedliches Schrumpfverhalten der Substrate könnte sonst dazu führen, dass die Drucke curlen (sich seitlich einrollen) oder sich verziehen. Auch verschmutzte Materialkanten können die Folge sein, da ein durch Schrumpf freigelegter Kleberand Staubpartikel aufnimmt.
Die Rollenbreiten von Druckmedium und Laminat sollten ebenfalls (annähernd) zusammenpassen. Ein größerer Überstand könnte sonst ungewollt mit Walzen, Tisch oder dem Druck selbst verkleben und die Weiterverarbeitung erschweren.
Gegossene und kalandrierte Folien – was ist der Unterschied?
Kalandrierte Folien werden im kostengünstigen Walzverfahren hergestellt. Weichmacher im Substrat und Wärmeeinwirkung sorgen dabei für die notwendige Flexibilität. Der Memory-Effekt des Materials beginnt, sobald sich die Weichmacher im Laufe der Zeit verflüchtigen. Das Material drängt zurück in den Ausgangszustand und schrumpft. In verklebtem Zustand kann es sich dann beispielsweise aus Sicken herauslösen. Je nach verwendetem Weichmacher handelt es sich um monomere oder polymere Folien.
Monomere Materialien bestehen aus unvernetzten Molekülketten. Da diese keine Verbindung haben, weisen monomere Folien eine geringere Haltbarkeit auf und schrumpfen nach einiger Zeit. UV-Strahlung kann starke Auswirkungen auf die Haltbarkeit haben.
Polymere Materialien hingegen haben vernetzte Molekülketten, die für mehr Stabilität und längere Haltbarkeit sorgen.
Gegossene Folien („Cast“) werden durch Gießen von flüssigem Kunststoff auf lange Folienbahnen hergestellt. Für den Gussprozess sind keine Weichmacher erforderlich. Gegossene Folien haben damit keinen Memory-Effekt und schrumpfen nicht. Durch ihre gute Dimensionsstabilität sind sie für komplexe, dreidimensionale Anwendungen wie Fahrzeugverklebungen optimal geeignet. Der Herstellungsprozess macht sie teurer als andere Folien.
Den Memory-Effekt kann man mit dem Verhalten eines Pizzateigs vergleichen: monomere und polymere Folien werden wie Pizzateig ausgerollt bzw. gewalzt und tendieren dann dazu, zurück in ihre Ausgangsform zu schrumpfen. Gegossene Folien hingegen könnte man mit einem Pfannkuchenteig vergleichen – sie bleiben in genau der Form, in die sie gegossen wurden.
Haltbarkeiten:
Monomere Klebefolien: kurzfristiger Einsatz 2-3 Jahre
Polymere Klebefolien: 5-7 Jahre
Gegossene („Cast“) Klebefolien: bis zu 10 Jahren
Schutzfolien und Laminate von com2C
Protect 120 PVC Gravel Plus FR
Eine monomere Folie mit Sandstruktur und flammhemmender Ausrüstung.
Optimal für Druckmedien aus PVC, z.B.
FloorGraphics 160 LUVESS M W air rem adh
FloorGraphics 200 LUVESS M W air rem adh
Sowohl die Druckmedien als auch das Schutzlaminat sind gemäß DIN 51130 für ihre rutschhemmenden Eigenschaften zertifiziert. Das R9 Zertifikat bestätigt zweckmäßige Rutsch- und Trittsicherheit, insbesondere für den Einsatz in öffentlichen Gebäuden, Eingängen, Verkaufsräumen oder Kassenzonen.
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Protect 100 PVC Gravel FR Plus
Eine monomere Folie mit Sandstruktur und flammhemmender Ausrüstung, perfekt für den Schutz von Druckmedien für Display-Systeme, zum Beispiel PopUps.
Eine gegossene Folie, speziell gehärtet und mit hochglänzender Oberfläche, die die Wirkung von Glas hat. Optimal für Anwendungen im Bereich Interior Design, wenn ein strapazierfähiges und hochglänzendes Finish gewünscht ist.
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Eine polymere Folie mit feiner Sandstruktur. Diese hochwertige Schutzfolie schrumpft nicht und wird gern für Displaysysteme auf Blockout oder RollUp-Medien eingesetzt.