Die Inkjet-Technologie gehört in die Gruppe des Non-Impact-Printing (NIP), gehört also zu den Druckverfahren, die ohne feste Druckform und ohne wirklichen Druck im physikalischen Sinne arbeiten.
Das Grundprinzip des Inkjet (=Tintenstrahl)-Drucks ist einfach:
Ein Druckkopf überträgt über eine Düse kleine Tintentröpfchen (dots) auf den zu bedruckenden Untergrund. Der Drucker steuert dabei (in den meisten Fällen) zwei Bewegungen: Die Querbewegung des Druckkopfes und die Vertikalbewegung des Druckmediums.
Drucken ohne Druck
Eine besondere Eigenschaft des IJ-Drucks ist die berührungslose Übertragung der Tinte auf das Material; dies ermöglicht auch das Bedrucken von unebenen, strukturierten Oberflächen.
Die beiden wichtigsten Verfahren sind BubbleJet (Thermal Inkjet) und Piezo Inkjet. Beide kommen sowohl in Large Format-Systemen mit Druckbreiten bis zu fünf Meter, als auch in den kleinen Desktop-Tintenstrahl-Druckern zum Einsatz. Das grundsätzliche Prinzip des Tintenausstoßes ist bei beiden Verfahren sehr ähnlich. Vor der Düse befindet sich eine Kammer, die mit Tinte gefüllt wird. Durch eine Volumenverkleinerung dieser Kammer wird der Tintentropen durch die Düse ausgestoßen. Der Unterschied befindet sich in der Technik, mit der diese Volumenverkleinerung erreicht wird.
Bubble Inkjet (Thermisch)
Die wasserbasierte Tinte wird durch das Heizelement im Druckkopf sehr schnell auf bis zu ca. 400°C erhitzt. Die dabei entstehende Dampfblase schleudert explosionsartig Tintentropfen aus der Düse auf den Bedruckstoff.
Die Tröpfchengröße ist physisch vorgegeben und damit nicht variabel. Durch die Hitzeeinwirkung treten bei den BubbleJet-Druckköpfen schneller Abnutzungserscheinungen auf und sie müssen häufiger ausgetauscht werden. Die Tinte kann erst wieder nachströmen, wenn das Element soweit abgekühlt ist, dass die Dampfblase sich zusammenzieht. Dadurch ist das Verfahren etwas langsamer.
Diese Technologie kann nur für wasserbasierende Tinten verwendet werden.
Hersteller: z.B. Canon und HP
Piezo Inkjet
Diese Drucker machen sich die Eigenschaft von Piezokeramik, sich unter Spannungsänderung zu verformen, zunutze: Ein elektrischer Impuls verändert die Form des Piezo-Elements.
Diese Formveränderung bewirkt einen Druckimpuls im Tintenkanal, der zum Ausstoß eines Tintentropfens an der Düse führt. Die Größe des herausgeschleuderten Tropfens lässt sich über den elektrischen Impuls sehr genau steuern (variable Dotgröße).
Piezo-Druckköpfe sind theoretisch unverwüstlich, da sie keiner thermischen Belastung ausgesetzt sind. Sie haben allerdings einen höheren Anschaffungspreis.
Mit dieser Technologie sind wasserbasierende, eco-solvent, real-solvent, UV-härtende, Latex- und DyeSub-Tintensysteme einsetzbar.
Hersteller: z.B. Epson, Roland, Mutec und Brother